CBS Sachsenring

Gleich zwei Gebäude am Sachsenring Ecke Hardefuststraße sollen einem Neubau weichen.
Sie waren bis zum Aufstellen der Bauzäune in Betrieb, wirken äußerlich sehr gepflegt und als wäre es relativ einfach möglich sie umzubauen um Teile der Bauten weiterzuverwenden.

Foto: Conrad Risch

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Die Gegenüberstellung der Lagepläne zeigt, dass sich die städtebauliche Situation nicht verändert, geschweige denn verbessert wird.
Zum Ring hin steht ein Haus, das sowohl von der Fassadenstruktur, als auch Gebäudehöhe zu seinem Nachbarn passt. Im Vergleich zu anderen Gebäuden am Ring sind sie gute Beispiele für gelungene Nachkriegsarchitektur in Köln.

© Apple Maps

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© ASTOC

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Die durch die vielen wohlproportionierten Fenster und die Lisenen stark gegliederte Fassade bekommt durch den Naturstein in den Brüstungsfeldern und an den Fensterfaschen ihre Feinheit im Detail. Der Dachüberstand gibt nach oben einen detaillierten Abschluss. Die Kopfseite lässt den inneren Aufbau erahnen und vermittelt durch den größeren Putzanteil in der Fassade hin zur profaneren Rückseite, die zwar die gleiche Fenstesetzung hat, aber nur durch das auch farblich abgesetzte Treppenhaus gegliedert wird.

Foto: Conrad Risch

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Das zweite Haus steht etwas abgerückt und hat zum Ring am etwas erhöhten Baukörper mit Flachdach eine wunderschön bewachsene Brandwand mit akzentuierter Ecke. Der flachere Teil verfügt über ein Satteldach und passt sich so in die Kleinteiligkeit der Ringrückseite und die dort stehenden flacheren Wohngebäude ein. Die Fassade ist ebenfalls stark gerastert und vertikal gegliedert. Hier sind die Lisenen aus Naturstein und die Felder aus Ziegelsteinmauerwerk, bei dem die Stürze alle im scheiderechten Bogen gemauert sind. Ein Detail, für das bei den heutigen Fassaden meist kein Geld da ist. Das vorgestellte Treppenhaus hat zumindest von Innen den Nachkriegscharme behalten.

Foto: Conrad Risch

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Auf der Website des den Ersatzneubau planenden Architekturbüros hält sich die Aufarbeitung der Sinnhaftigkeit der Maßnahme in Grenzen. Es wird behauptet, dass ein Bestandserhalt nicht möglich sei: „Die bestehenden Gebäude aus den 1950er Jahren werden heutigen Ansprüchen nicht mehr gerecht. Sie sind zu kleinteilig, haben zu niedrige Decken und sind hinsichtlich Materialien und Technik veraltet.“

Außerdem ist die Rede von einem Bewusstsein für „Verantwortlichkeit im Umgang mit der Vergangenheit“.
Als Kommentar möchte ich Anne Lacaton zitieren – die Pritzkerpreisträgerin aus dem Jahr 2021: „Transformation ist die Möglichkeit, mit dem, was bereits vorhanden ist, mehr und besser zu werden. Der Abriss ist eine Entscheidung der Leichtigkeit und Kurzfristigkeit. Es ist eine Verschwendung vieler Dinge – eine Verschwendung von Energie, eine Verschwendung von Material und eine Verschwendung von Geschichte. Darüber hinaus hat es sehr negative soziale Auswirkungen. Für uns ist es ein Akt der Gewalt.“

Foto: Conrad Risch

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